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Im Interview mit
Slope

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von Jana Treptow

„Es ist eine Stärke, sich mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen

und für sich daraus etwas Positives zu ziehen."

Im Interview erzählte uns Sänger Fabio, dass Slope ihre Homies nicht im Stich lässt und welche Rolle Mental-Health-Themen in ihrem Bandkontext einnehmen.

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Foto: Toni Gunert

Wie würdet ihr euch selbst in drei Sätzen beschreiben?

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Fabio: Wir sind die besten Freunde, die dasselbe Ziel verfolgen und alle nach demselben Strohhalm greifen, um dem Hamsterrad zu entkommen.

 

Erzählt mal: Wie kreuzten sich eigentlich die Wege von euch und Rocken Hilft?

​

Fabio:  Wir wurden von Rocken Hilft angefragt. Unser Booker Hendrik fragte uns dann, ob wir nicht Lust hätten, bei dem Festival zu spielen. Klar freuen wir uns immer, Konzerte zu spielen. Aber besonders beim Rocken Hilft freuen wir uns sehr, ein Teil des Sprachrohrs sein zu können.

 

An welchen Ecken und Enden begegnet ihr der Stigmatisierung mentaler Probleme?

​

Fabio:  Leider ist unsere Gesellschaft selbst im Jahr 2022 nicht offen und empathisch genug, um zu erkennen, dass mentale Probleme genauso Krankheiten sind wie physische auch. Sei es im Job oder selbst in der eigenen Familie. Ein „Kopf hoch, das wird schon wieder“

oder: „Stell dich nicht so an“ zieht den Kopf auch nicht aus dem Sumpf.

Die Leistungsgesellschaft hat keinen Platz für mentale Probleme. Das passt da einfach nicht rein. Wenn du zum Beispiel im Job mit deinem Chef über mentale Probleme sprichst, bist du in 9 von 10 Fällen nicht belastbar, nicht zuverlässig und schwach.

Genau deswegen schweigen so viele Betroffene und umso wichtiger ist es deshalb, wenn man die Kraft dazu hat, ein Vorbild zu sein und anderen Mut zu machen und sich Hilfe zu holen. Abschließend dazu erwarte ich aber auch von dem Gesundheitssystem nichts mehr. Man muss sich mal geben, dass wir gefühlt mehr Spielotheken als Therapieplätze haben. Was kann man da groß erwarten, wenn man keinen Rückhalt von der Familie und Freunden hat?

Wenn man sich irgendwann durchringt und sich Hilfe holen möchte, wartet man bis zu einem Jahr auf einen Therapieplatz. In manchen Fällen kommt die Hilfe dann einfach leider zu spät.

 

Habt ihr den Eindruck, dass ihr als Band ein Sprachrohr seid, das der Entstigmatisierung entgegenwirken kann?

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Fabio: Ich glaube schon, dass wir Einfluss auf unsere Hörer nehmen können. Vielleicht auf beiden Seiten, aktiv und passiv. Man kann mit Ansprachen oder Interviews über seine eigenen mentalen Probleme anderen Leuten Mut machen, sich helfen zu lassen oder sich jemandem anzuvertrauen. Wer unsere Texte kennt, wird wissen, dass bei uns auch nicht alles in Ordnung ist.

 

Inwieweit leistet ihr euren Beitrag dazu?

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Fabio: Ich glaube, jeder von uns als Mensch – jetzt mal von Slope losgelöst – hat immer ein offenes Ohr für seine Nächsten. Wir haben schon auf mehreren Events zu dem Thema gespielt, um darauf aufmerksam zu machen und verarbeiten auch viel in unseren Texten.

Ich glaube, wenn man empfänglich für Musik ist, kann man sich daraus eine Menge für sich selber ziehen. Geht uns ja auch nicht anders, wenn wir Musik hören.

 

Erzählt nochmal ein bisschen über euch, eure Pläne und Wünsche in der nächsten Zeit. Was heckt ihr demnächst noch so aus?

​

Fabio: Bei uns geht momentan wirklich viel. Wir schreiben neue Musik, haben einen mega Festival-Sommer und arbeiten natürlich nebenbei noch an anderen Projekten, um das ganze Ding nach vorne zu bringen.

Slope ist generell in den letzten zwei Jahren enorm gewachsen. Wir haben unser Team erweitert, was die beste Entscheidung war, die wir bis jetzt getroffen haben. Wir versuchen immer unsere Homies, die von Tag eins dabei waren, auch unabhängig von der Musik, mit hochzuziehen. Zum Beispiel unser ehemaliger Schlagzeuger und langjähriger Freund Pierre macht für uns Tour-Management, einer unser besten Freunde Tobi macht für uns Live-Fotos. Ob es Homies sind, die fahren oder einfach nur mitkommen und beim Merch helfen. Es sind auf jeden Fall immer gute Freunde.

Wir haben uns auch auf die Zusammenarbeit mit einem Booking geeinigt, was auch eine der besten Entscheidungen war. Wir arbeiten mit Contra Promotion zusammen, wo noch ein besonderes Lob an den Hendrik ausgesprochen werden soll, der einen top Job macht und für die Slopegang viele Sachen in die Wege leitet und uns das Leben sehr viel einfacher macht.

Des Weiteren arbeiten wir mit unseren langjährigen Freunden Paras und Walle zusammen, die als Management fungieren und sich den Arsch wund arbeiten. Hier nochmal ein danke an jeden von euch.

 

Worauf freut ihr euch beim Rocken-Hilft-Festival am meisten?

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Fabio: Wir freuen uns auf eine gute Zeit und hoffentlich viele bekannte Gesichter. Essen ist ja direkt um die Ecke. Wir freuen uns aber generell immer über die Möglichkeit, Konzerte zu spielen und einfach mal für 50 Minuten den Kopf auszuschalten, alle Probleme zu vergessen und einfach nur das zu machen, was wir lieben.

 

Und zum Schluss gibt’s noch eine kleine Vervollständigung:

Rocken Hilft, weil …

​

Fabio: es eine Stärke ist, sich mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen und für sich daraus etwas Positives zu ziehen. Wenn sich die Personen nach dem Festival dazu entscheiden, sich Hilfe zu holen, offener zu sein oder sich einfach jemanden anzuvertrauen, hat man damit schon ganz viel gewonnen. Das ist auch das Hauptthema, warum wir bei dem Festival mit dabei sind. Klar geht es uns auch um Musik und darum, ‘ne gute Zeit zu haben. Aber man kann auch ‘ne gute Zeit haben und einem geht’s trotzdem nicht gut.

 

Gibt es noch etwas, das du abschließend unbedingt noch loswerden möchtest?

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Fabio: Für mich gibt’s ein Zitat, was mich selber ziemlich wachgerüttelt hat. Das ist von OG Keemo. Ich versuche, das mal wiederzugeben: „In den nicht so schlimmen Phasen denkt man immer, man kommt mit seinen mentalen Problemen gut zurecht und selber klar. Wenn die richtig schlimmen Phasen kommen und wirklich alles dunkel wird, denkt man sich, dass man sich professionelle Hilfe holen sollte.“ Aber solange du so in dem Hoch und Tief schwimmst und nicht anfängst, dich damit auseinanderzusetzen und dir Hilfe zu holen, geht es einfach nur langsam bergab. Es ist keine Schwäche diesen Schritt zu gehen und es zeigt für mich Stärke und Charakter.

Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung sollte in erster Linie dazu da sein, dass es einem selber besser und gut geht. Es hat aber auch Auswirkungen auf das Umfeld, in dem man sich bewegt. Es tut mir echt leid für meine Jungs, die sich phasenweise echt Sorgen um mich gemacht haben. Auch wenn ich weiß, dass jeder mir sagen würde: „Das muss dir nicht leidtun.“ Aber ich kenn das ja auch selber. Wer sorgt sich schon gerne um einen seiner Engsten? Ich bin echt froh, so einen starken und loyalen Freundeskreis im Rücken zu haben.

 

Das war’s von mir.

Liebe geht raus ans gesamte Team vom Rocken Hilft und die Gang🖤

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